| Das Land hinter dem Deich | ||||||
|
Ostfriesland ist „in“ - das sagen zumindest die jungen Ostfriesen und die ostfriesische Sprache hat Kultcharakter. Lange hat man über die Ostfriesen gelacht, und das Land hinter dem Deich galt als rückständig und hinter dem Mond. Das ist vorbei. Ostfriesland ist Avantgarde, und die besten Ostfriesenwitze erzählen die Ostfriesen selber. Ostfriesland ist das Land mit dem weiten Horizont, den sanft geschwungenen Deichen, den struppig grünen Wiesen und den ziegelroten Dörfern und Städten.
|
||||||
|
|
||||||
|
Bosseln |
||||||
![]()
|
||||||
|
|
||||||
| Land und Leute | ||||||
|
Die Ostfriesen gelten als verschlossen und zurückhaltend. Aber wer nach Ostfriesland kommt, gewinnt schnell einen ganz anderen Eindruck: Die Menschen sind liebenswürdig und liebenswert und wer sich für die Sitten und Bräuche der Region interessiert, lernt schnell, wie die Ostfriesen ticken, und ist jederzeit dazu eingeladen, bei ihren ungewöhnlichen Freizeitbeschäftigungen mitzumachen. Die Ostfriesen sprechen ihre eigene Sprache: „Moin“ ist ihr Willkommensgruß - und das heißt nicht etwa „Morgen“, sondern schön - und wer wird nicht gerne mit einem „schönen“ Morgen begrüßt. In Ostfriesland wird nicht nur das Brauchtum gepflegt. Friesisches Handwerk wurde über Generationen fortgeführt oder wird wieder entdeckt. So findet man heute wieder überall Stoffe mit dem uralten Blaudruck. Jahrelang war seine Herstellung in Ostfriesland fast vergessen, heute kann man die Originalstoffe wieder in vielen Geschäften kaufen. Auch die Ziegelbrennerei ist so ein Beispiel. Ganze Städte sind aus dem typischen rotbraunen Ziegel gebaut. In Wittmund wird er noch immer so hergestellt wie zu Großvaters Zeiten. |
||||||
|
|
||||||
| Schlickrutschen | ||||||
Schlickrutschen
ist ein wirklich „saumäßiges“ Vergnügen. Mit einem
extra dafür gebauten Schlitten rutschen die
Konkurrenten du rch das Watt. Seinen Ursprung hat der
„schmodderige“ Spaß in den Anfängen des vorigen
Jahrhunderts. Damals haben Fischerknechte zur Gaudi
der Sommerfrischler einen Schlittenwettkampf im Watt
ausgetragen. Heute machen das die Urlauber selber
und haben Riesenspaß dabei. Besonders beliebt dafür
ist der Jadebusen bei Dangast. Hier herrscht die
Dynastie „Tapken“. Die Tapkens verleihen nicht nur
die Schlickschlitten, ihnen gehört auch das
Dangaster Kurhaus - nicht nur in Norddeutschland
berühmt für seinen Rhabarberkuchen. Der Ort gilt auch als das Künstlerstädtchen am Jadebusen, zeitweise war er sogar eine Außenstelle der freien Kunstakademie Düsseldorf. Der Bildhauer Anatol arbeitete damals in Dangast. Die Ursprünge als Künstlerort reichen bis zu Beginn des vorigen Jahrhunderts zurück, als sich so bedeutende Maler wie Franz Radziwill, Karl Schmidt-Rottluff, Erich Heckel und Max Pechstein gerne dort zum Arbeiten und Erholen aufhielten. Familie Tapken führt das Kurhaus, den Campingplatz und die Kurhausklause. Dort kann man Schlickschlitten leihen und erfährt, ob und wann ein Wettbewerb ausgetragen wird. |
||||||
|
|
||||||
| Sitten und Bräuche der Ostfriesen | ||||||
![]()
|
||||||
|
|
||||||
| Birnen, Bohnen und Speck | ||||||
|
Ein typisch ostfriesisches Gericht
ist „Birnen, Bohnen und Speck“. Eine kräftige
Mahlzeit, die die Menschen an der Küste mit ihrem
rauen Klima gut vertragen können. Das Rezept
Zubereitung: Den Speck mit Wasser etwa 20 Minuten kochen lassen. Die Bohnen fädeln, waschen, in Stücke brechen und zu dem Speck geben. Weitere 10 bis 15 Minuten kochen lassen. Nun die gewaschenen und ungeschälten Birnen mit Stiel, jedoch ohne Blütenansatz auf die Bohnen legen und nochmals 15 bis 20 Minuten langsam kochen lassen. (Wer die Bohnen knackig bevorzugt, sollte sie gemeinsam mit den Birnen zum Speck geben und beides zusammen ca. 20 Minuten kochen.) Den Speck herausnehmen und in Scheiben schneiden. Die Bohnen nach Belieben mit Mehl binden und mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit gehackter Petersilie bestreuen. Die Birnen und der Speck werden zusammen auf einer vorgewärmten Platte angerichtet. Die Bohnen werden in einer Schüssel gereicht. Dazu werden festkochende Salzkartoffeln serviert. |
||||||
|
|
||||||
| Kunsthalle Emden | ||||||
![]()
|
||||||
|
|
||||||
| Dat Otto Huus | ||||||
„Dat
Otto Huus“ ist das Museum des wohl berühmtesten
Ostfriesen. Der in Ostfriesland geborene Otto
Waalkes hat sich in Emden mit dem Otto Huus ein
Denkmal gesetzt. Dort findet man Otto-Devotionalien,
kann seine Orden und Trophäen bestaunen und so
manche Kuriosität erwerben, die aus dem Otto-Kosmos
stammt.
|
||||||
|
|
||||||
| Radfahren auf der Fehnroute | ||||||
|
|
||||||
|
|
||||||
|
unsere Inseln |
||||||
|
Die ostfriesischen Inseln sind vom Festland alle gut zu erreichen und bieten sich für Tagesausflüge sehr an. So kann der aktive Urlauber das ursprüngliche Ostfriesland vor den Inseln erleben, und zugleich in kleinen Touren das Inselleben kennen lernen. Jede Insel hat ihren eigenen Reiz, hier eine Auswahl:
|
||||||
|
|
||||||
|
Seehundstation Norddeich |
||||||
In
Norddeich steht die Seehundaufzucht- und
Forschungsstation. Dort werden kleine Seehunde
aufgepäppelt,
die ihre Mutter verloren haben. Die
Heuler kommen - wenige Tage alt - in die Station.
Sobald sie stark und fit sind, werden sie wieder in
die Freiheit entlassen. In der Seehundstation
kümmern sich Tierpfleger um die jungen Tiere, und
ehrenamtliche Helfer sind ebenfalls im Einsatz. Nach
zwei bis drei Monaten in der Seehundstation werden
die Tiere zu einer Seehundbank gebracht und
ausgewildert. Jeder kann die Patenschaft über ein
Seehundbaby übernehmen. Bis zu 80 Seehunde werden
jedes Jahr hier aufgezogen und im Herbst
ausgewildert. Wer am Strand einen kleinen Seehund findet, der möglicherweise seine Mutter verloren hat, sollte ihn auf keinen Fall anfassen, einen Abstand von mindestens 100 Meter einhalten und auch andere davon abhalten, zu nah an den Seehund heranzugehen. So lautet der dringende Rat des Leiters der Seehundstation, Peter Lienau. Man sollte die Seehundstation anrufen, die einen Mitarbeiter schickt, der beurteilen kann, ob es sich tatsächlich um ein verlassenes Seehundbaby handelt oder nicht. So soll vermieden werden, dass solche Seehunde in die Station kommen, deren Mutter sich nur vorübergehend entfernt hatte.
|
||||||
|
|
||||||
|
Krabbenfischer in Ostfriesland |
||||||
|
Im Morgengrauen kommen die Fischer mit ihren Kuttern vom Fang zurück. Eine Woche auf See und dann wird der Fang angelandet. Krabben - oder Granat, wie die Friesen die Meerestiere nennen. Die Krabben sind dann schon gekocht - das wurde bereits an Bord erledigt, denn die Krabbenkutter haben Kocheinrichtungen und Kühlcontainer an Bord.
|
||||||
|
|
||||||
| Greetsiel | ||||||
Greetsiel,
der Sielhafen in Ostfriesland, ist ein hübsches
altes Fischerdorf. Seine Wahrzeichen sind die
beiden Windmühlen direkt am Ortseingang. Eine davon ist
noch in Betrieb. Das Bilderbuchdorf ist längst vom
Tourismus entdeckt worden. Die Sehnsucht nach
altfriesischer Gemütlichkeit treibt Tausende in den
Ort mit den schönen Giebelhäusern aus dem 17. und
18. Jahrhundert. Die Greetsieler leben aber nicht
vom Tourismus allein. Im kleinen Hafen liegt die
derzeit größte Krabbenkutterflotte zwischen Ems und
Weser. Kapitän Jann-Tjado Gosselaar und sein Bruder
Joachim sind Krabbenfischer. Sie nehmen uns
ausnahmsweise mit auf Fangfahrt.
Krabbenkutterfahrten eigens für Touristen werden zu
bestimmten Gelegenheiten wie zu Hafenfesten
angeboten.
|
||||||
|
|
||||||
| Luxusliner von der Meyer Werft | ||||||
|
Kreuzfahrten sind seit einiger Zeit
ein Zuwachsgeschäft, und so gibt es genügend
Aufträge für Luxusliner, wie sie aus der Meyer Werft
in Papenburg kommen - dem Spezialisten am Rande
Ostfrieslands. Die Schiffsbauhalle der Werft ist
riesig: 75 Meter hoch, 125 Meter breit und 375 Meter
lang. Hier werden die rund 400 Millionen Euro teuren
Giganten gebaut. Knapp zwei Jahre dauert es, bis ein
Kreuzfahrtschiff fertig ist. Dafür sind mehr als
2.000 Leuten aus dem eigenen Haus und rund
4.000 Arbeiter aus aller Welt im Einsatz. Auf der schmalen, extra dafür ausgebauten Ems verlassen die Schiffe die Meyer Werft. Die letzte Barriere vor der Nordsee ist das Emssperrwerk. Dann gehen die schwimmenden Luxushotels auf Ferienfahrt über die Meere der Welt. |
||||||
|
|
||||||
|
Holzbootsbau |
||||||
|
|
||||||
|
|
||||||
| Schloss Lütetsburg | ||||||
|
|
||||||
|
|
||||||
| Ostfriesenabitur | ||||||
Dass
die Ostfriesen einen ganz eigenen Humor besitzen und
am liebsten über sich selber lachen, zeigen die
Wittmunder. Si e haben das Ostfriesenabitur erfunden.
In einer Klasse unter freiem Himmel finden sich die
künftigen Abiturienten ein und müssen ihr Können in
typisch ostfriesischen Disziplinen beweisen:
Bosseln, Kuh melken, Krabben pulen, Paddstockspringen, Tee trinken, Balkenlaufen,
Bessensmieten, Löffeltrunk etc. gehören dazu. Eine
schriftliche Prüfung muss ebenfalls absolviert
werden. Wer bestanden hat, bekommt
selbstverständlich ein Zeugnis. Ein Gruppenspaß, den
man bei der Tourist-Information Wittmund buchen
kann.
|
||||||
|
|
||||||
| Surfen im Großen Meer | ||||||
|
|