Ein lohnenswerter Trip nach Groningen
 
Die Stadt Groningen liegt in der gleichnamigen niederländischen Provinz. In Groningen hat man das Gefühl, dass alles vertraut und fremd zugleich ist. Zum einen ist Groningen ja nicht weit von der deutschen Grenze entfernt, und als europäisches Land sind die Niederlande dem unseren nicht unähnlich. Dennoch gibt es hier sehr viele bemerkenswerte und auffallende Unterschiede. Ein Besuch der Stadt Groningen gibt hier rüber sehr gut Aufschluss. Zum einen macht sich die multikulturelle Atmosphäre der Stadt bemerkbar. In Groningen leben viele Indonesier, Afrikaner und Inder. Diese Einwanderer prägen nicht nur durch ihre Anwesenheit auf den Strassen das Bild der Stadt. Vielmehr sorgen sie für eine interessante und fremdartige Restaurant-, Geschäfts- und Marktatmosphäre.

Groningen und Einkaufen:

In Groningen gibt es alles was das Herz begehrt. Es gibt unzählige kleine Boutiquen, Schmuckläden, Kunsthandwerkläden aus den ehemaligen Kolonialgebieten der Niederländer, große Einkaufs- und Modehäuser sowie viele kleine Antiquitätengeschäfte. Besonders Modeliebhaber kommen in Groningen auf ihre Kosten, hier gibt es viele ausgefallene Modehäuser mit gewagten und auch extravaganten Kreationen.
Hier zeigt sich mal wieder, wie liberal und aufgeschlossen die Niederländer sind. In einem großen Modegeschäft sieht man die unterschiedlichsten Stilrichtungen vereint. Die Holländer sind aufgeschlossen und kombinieren gerne ihre Kleidung mit klassischen und ausgefallen Accessoires.
Nicht umsonst kommen viele Busse aus Deutschland mit kaufwilligen Touristen nach Groningen.
Neben den vielen Geschäften lockt natürlich auch der "grote" Markt, der jeden Samstag abgehalten wird.
Direkt am historischen Martinitore, dem Kirchturm und Wahrzeichen der Stadt, werden hier nicht nur Obst und Gemüse feilgeboten. Neben allerlei deftigen Snacks, zuckersüßen Backwaren, den obligatorischen holländischen Pommes und dem nicht minder obligatorischen Fisch, werden hier Kunstgegenstande aller Kulturen, Antiquitäten, Kleidung, CDs und alles Erdenkliche angeboten.
Natürlich dürfen auch Blumen nicht fehlen.
Der Groninger Markt, reizvoll und zentral gelegen zwischen historischen Gebäuden und alten Cafes, hat einen ganz besonderen Flair. Teilweise hat man kaum das Gefühl in unmittelbarer Nachbarschaft zu Deutschland zu sein, so fremd und andersartig erscheint einem hier alles.

Groningen kulinarisch:

Die niederländische Küche dürfte gewöhnungsbedürftig sein. Die Speisen sind sehr deftig und nahrhaft.
Ein Besuch in den rund um den Markt gelegenen Eetcafes überzeugt einem von diesem Eindruck.
Eine Empfehlung wert ist ein Besuch des Pannekoeken-Ship. Ein zu einem Restaurant umgebauten alten Schiff, hier kann man Pfannkuchen einmal anders erleben. Neben der klassischen süßen Variante gibt es hier alle nur erdenklichen Variationen. Pfannkuchen mit Fisch, Chili Con Carne Pfannkuchen usw.
Die Preise sind auch noch recht moderat und gilt als touristischer Geheimtip!
Des weiteren gibt es in Groningen viele asiatische und indische Restaurants. Charakteristisch für die Niederlande sind auch die kleinen Snackboxes, Essen aus Automaten. Man wirft Münzen ein, und bekommt eine Frikandel (Frikadelle) oder ähnliche kleine Snacks. Es gibt auch die Möglichkeit, auf dem schon erwähnten Markt etwas zu sich zu nehmen. Auch hier gibt es wieder viel asiatisches, Pommes und natürlich Kibbling (hierbei handelt es sich um frittierten Fisch). Auch der Niuewe Haring (Matjes) wird gern verzehrt. Im Restaurant des Kaufhauses Vroom und Dreesman läst sich übrigens auch gut Essen. Zudem kann man von hier während seiner Pause dem geschäftigen Treiben auf dem Marktplatz zusehen. Zum guten Essen nebenher bieten sich in Groningen sehr (zu!) ;-) viele Möglichkeiten.
Für uns artet ein Groningen Besuch nicht selten in eine Völlerei aus :)
 

Groningen und das Wasser.

Ähnlich wie Amsterdam ist auch Groningen von vielen kleinen und größeren Kanälen durchzogen. Malerische Grachten in der NachtHausboote säumen die Ufer und vermitteln wieder das Gefühl von Fremde. Nicht wenige der Groninger leben auf diese Art und Weise, was die Briefkasten am Ufer bezeugen. Natürlich kann man in Groningen auch eine Grachtenrundfahrt mit den typischen Glasdachbooten durch die Kanäle unternehmen. Für Sportschiffer und Yachtbesitzer ist Groningen durch dem Princess Margriet Kanal auch mit dem Dollart und somit auch mit deutschen Gewässern verbunden. Weiter ins Landesinnere führt der Kanal über die friesischen Binnenmeere Richtung Ijsselmeer.

Interessant für den wachen Groningen Besucher dürfte auch sein, das die meisten Fenster keine Gardinen besitzen. Das ist typisch für die Niederländer, selbst im Erdgeschoß sind die Fenster nicht verhangen.
Aber !Vorsicht!, es gilt als unhöflich in die Wohnungen zu starren und man wird Ihnen das auch sagen, sollten Sie dabei ertappt werden.
Des weiteren fällt man auch unangenehm auf wenn man ganz selbstverständlich deutsch spricht. Die meisten Niederländer sprechen zwar nahezu perfekt deutsch, wissen es aber nicht zu schätzen wenn man sie wie selbstverständlich auf deutsch anspricht. Es gibt in den Niederlanden zwar eine latente Abneigung gegen Deutsche die noch vom Krieg herruft, jedoch bekommt man sie nicht zu spüren wenn man sich nicht allzu typisch deutsch im negativen Sinne verhält. Auch hier gilt die Regel: "Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es hinaus". Versuchen Sie mal einige Worte Niederländisch zu sprechen, man wird Sie nicht auslachen sondern sofort sehr freundlich behandeln.

 

Groningen ist eine Stadt der kurzen Wege. Die meisten Sehenswürdigkeiten finden sich auf einer Fläche von nur einem Quadratkilometer rund um den Grote Markt. Wer zwischendurch ein wenig Ruhe braucht, kann es sichGroninger Marktplatz bei Nacht in einer der zahlreichen Kneipen gemütlich machen. Am Martiniturm führt in Groningen kein Weg vorbei. Seit mehr als 500 Jahren blickt er über die Stadt. Mit seinen 97 Metern ist der „Olle Grieze“, wie die Städter ihn wegen seiner sandsteingrauen Farbe liebevoll nennen, der dritthöchste Turm im ganzen Land. Nur der Dom in Utrecht und die Neue Kirche in Delft sind höher. Mehr als 300 Stufen führen nach oben. Der prächtige Ausblick über Stadt und Umland entschädigt aber für die Mühe.

Interessante Museen gibt es aber nicht nur in der Stadt. Auch das Ost-Groninger Umland kann mit Scheepvaartmuseumsehenswerten Ausstellungen aufwarten, wie dem Teemuseum in Houwerzijl, dem Festungs- oder Nähmaschinenmuseum im Grenzort Nieuweschans (übrigens ein richtiger Kurort mit Thermalbad und Kurzentrum „Fontana“) oder dem Glockengießermuseum in Heiligerlee. Nur wenige Kilometer entfernt, im 1500-Seelen-Dorf Nieuwolda bei Scheemda, wurde ein historischer Bauernhof zum Museum. Mehr als 350 Kinderwagen sind dort zu sehen. Der älteste stammt aus dem Jahr 1840. Wo sich heute das Museum Stoomgemaal (was nichts anderes heißt als Dampfschöpfwerk) in Winschoten befindet, wurde fast zwei Jahrhunderte lang über den Wasserstand in der Region gewacht. Eine wichtige Sache, schließlich wurden große Teile des Landes der See abgerungen und liegen unter dem Meeresspiegel. In Winschoten, Zentrum von Ost-Groningen, gibt es auch das „Noordelijk Bus Museum“ – der richtige Ort für Oldtimer- und Technikfreunde.

Phantastisch geht es dagegen in der „Wonderwereld“ in Ter Apel zu. Ein gutmütiger Riese, Drachen und Elfen, der Zauberer Merlin und Pilzmännchen leben in dieser Wunderwelt im südöstlichen Teil der Provinz. Dort liegt auch die ehemalige Festung Bourtange auf einem Sandrücken mitten im Moor. Heute ist Bourtange ein bewohntes Museumsdorf und ein, vor allem bei Deutschen, beliebtes Ausflugsziel. Gerade in den Sommermonaten kann es ganz schön eng werden innerhalb des Festungswalls. Statt weitläufiger Polder und Watt wie im Norden findet man im besonders reizvollen Süd-Groningen einerseits die waldreiche Parklandschaft von Westerwolde und andererseits die ehemaligen Moorkolonien wie die 33000 Einwohner-Gemeinde Stadskanaal – mit einer Länge von 30 Kilometern die längste Moorkolonie der Welt. Groningen hat eben viele Gesichter.

Vielleicht konnten wir Ihnen als unsere Urlaubsgäste diese interessante und vielseitige Stadt etwas näherbringen. Für einen Ausflug an einem Samstag ist sie ideal geeignet. Sie ist gut zu erreichen und nicht zu gross, leicht überschaubar. Desweiteren eignet sie sich gut zum Einkaufen und bummeln.
Ein ganz eigenständiges und fremdes Flair rundet einen Groningen Besuch ab und macht ihn zu einem Erlebnis.
Noch mehr Bilder aus Groningen finden Sie in unserer Galerie.